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Bremen 15.-17.5.2009

Bericht über das Bremen-Meeting

Dieses Foto aus dem Sitzungssaal des Bremer Rathauses zeigt eine fröhliche IFFR- Gemeinschaft und ein entspanntes Treffen, das wir im Folgenden noch einmal Revue passieren lassen werden. Leider mussten einige IFFR-Freunde wegen widriger Wetterbedingungen absagen.

Die bereits am Donnerstag Angereisten trafen sich abends in der historischen Wallmühle zu einem gemütlichen Abendessen mit Bremer IFFR- Freunden. Am Freitag Morgen stand die Werksbesichtigung (zweitgrößtes Mercedes Werk Deutschlands auf dem historischen Borgwardt- Gelände) bei Daimler Benz mit der SL- Produktion auf dem Programm. Immer noch hat der SL den Mythos eines Traumwagens vieler bewahrt. Kenntnisreich wurde den Teilnehmern u .a. vermittelt, wie viel Handarbeit (95%) bei der SL- Produktion erforderlich ist und dass an den Fließbändern sowohl Gruppen- als auch Partner- oder Einzelarbeit verrichtet wird, um der monotonen Fließbandarbeit entgegenzuwirken und die Kommunikation untereinander zu fördern. Alle in dieser Produktion beschäftigten Monteure haben dieselbe Qualifikation und sind an jedem Produktionsabschnitt im Wechsel einsetzbar.

Am Freitag fanden sich alle Teilnehmer, auch die Neuankömmlinge, nachmittags zu einer Stadtführung durch die Bremer Altstadt ein, beginnend mit dem idyllischen, pittoresken Schnoorviertel, dem ältesten Stadtviertel Bremens, in dem früher Fischer, Seeleute Handwerker, heute Künstler, Kunsthandwerker ihr Domizil haben. Schnoor = Schnur bezieht sich auf die vielen kleinen Häuser, die wie auf einer Perlenschnur aufgereiht sind. Weitere Highlights waren u. a. der St. Petri Dom, in dessen Krypta noch eine kleine Silbermannorgel steht, der Rathausmarkt mit dem Roland, eines der Wahrzeichen Bremens, Symbol der Bürgerfreiheit und Weltkulturerbe.

Um 18.00 Uhr fand die Mitgliederversammlung (vgl. Protokoll) und im Anschluss daran das erstmalig an einem Freitag stattfindende Gala- Menü im Hotelrestaurant Oliva statt. Der Abend klang bei angeregten Gesprächen an der Hotelbar aus.

Ausgeruht trafen sich alle am nächsten Morgen um 10.00 Uhr, um Bremen, die Stadt der Luft- und Raumfahrt, in den Focus zu nehmen. Besichtigt wurde das Werk EADS Astrium, das für die Oberstufen der Ariane und für das europäische Modul der ISS, der internationalen Raumstation, verantwortlich zeichnet. Im Bremer Werk der EADS Astrium wurde das Original Modul gefertigt, das in ca. 400 km Höhe um die Erde kreist. Die ISS mit einer Breite von 108 Metern und einer Tiefe von 74 Metern beherbergt Schlaf-, Wohn- und Versorgungsmodule sowie Laboratorien und ist die zur Zeit größte von Menschen geschaffene Außenstation im All.

Während des anschließenden Besuches in der Bremenhalle wurden wir vom neuen Flughafendirektor Herrn Bula sehr herzlich begrüßt. Er gab einen Rückblick auf die Entwicklung des Bremer Airports und hob hervor, dass man sehr stolz darauf sei, dass Bremen über einen Stadtflughafen, eine Rarität heutzutage, verfüge und dass Privatflieger in Bremen sehr willkommen seien. Danach hörten wir einen sehr engagierten Vortrag unseres rotarischen Freundes Jens Petersen, der uns kenntnisreich und detailliert über die Historie des ersten in Ost- West- Richtung über den großen Teich geflogenen Flugzeuges, der Junkers W33, informierte. Der eigens für die Rückführung nach Bremen gegründete Verein „Wir bringen die Bremen nach Bremen“ hatte es sich auf seine Fahnen geschrieben, das gute Stück aus der Henry Ford Stiftung auf der Basis einer Dauerleihgabe nach Bremen zurückzuführen und zu restaurieren. Das vorzüglich gelungene Ergebnis wird den Besuchern der Ausstellung heute präsentiert. Nicht minder interessant war der Vortrag von Herrn Dipl. Ing. Rieß, der über das einst bei ERNO in Bremen gebaute Weltraum Laboratorium berichtete, das in den 90er Jahren ausgedient hatte und per Space-Shuttle zur Erde zurück gebracht wurde und nun als Originalexponat zur Besichtigung in der Bremenhalle steht.

Nach einer Stärkung mit Getränken und kräftiger Suppe bestiegen wir die Straßenbahn, um zurück zum Hotel zu gelangen. Die Zeit bis 17.00 Uhr gestalteten die Teilnehmer nach eigenem Gusto.

Um 17.00 Uhr versammelten wir uns, um zunächst den in das Hotel Hilton integrierten Himmelssaal, 1931 von Hoetger entworfen, zu besichtigen, um dann durch die historische Böttcherstraße zum Rathaus mit seiner Fassade im Stil der Weser- Renaissance zu gelangen. In der oberen Rathaushalle tagte über Jahrhunderte der Rat, während heute dieser Saal für kulturelle Veranstaltungen, z.B. das Schaffermahl, Empfänge etc genutzt wird. Das neben dem Saal befindliche Güldenzimmer, von Heinrich Vogeler ( 1903 bis 1905) zu einem im Jugendstil gestalteten Gesamtkunstwerk komponiert, war beeindruckend. Zum Abschluss des Tages aßen wir im Hauffsaal des Ratskellers, benannt nach dem Märchendichter Hauff, der hier bei einem Bremenbesuch seinen Liebeskummer ertränkt haben soll. Das Weinlager, das sich unter dem Rathaus befindet, soll der größte Weißweinkeller Europas sein. Wir konnten es nicht selbst erproben, sondern nur an Hand der außerordentlich umfangreichen Weinkarte erahnen.

Das Bremen Meeting endete harmonisch und nicht ohne einen Ausblick auf das nächste Treffen vom 20.08. bis 23.08.2009 in Friedrichshafen/Bregenz, das jeder Teilnehmer optional als 2- oder als 3- tägiges Treffen arrangieren kann.


P.S. Über die jugendlichen Besucher Hanno und Gero Kirchgässer haben wir uns sehr gefreut. Jugendliche Teilnehmer sind uns auch weiterhin stets willkommen!

Das Bildmaterial wurde dankenswerterweise von Norbert Kirchgässer zur Verfügung gestellt.

Wolfgang Teich